Drastisch verschärft wurde die peruanische Straßenverkehrsordnung durch ein heute veröffentlichtes Dekret des Transport- und Kommunikationsministeriums. Darin werden nicht nur die Strafen drastisch erhöht, es wird Verkehrsteilnehmern auch ermöglicht, Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung mit einem einfachen Handyfoto bei jedem Polizeibeamten anzuzeigen. Zudem soll ein Punkte-System ähnlich der Flennsburger Verkehrssünder-Datei eingeführt werden.
Geldstrafen werden drastisch erhöht
Die neuen Regeln sehen unter anderem vor, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol bei einem Unfall den Tod von Personen verursachen, nicht nur eine Strafe von 3.550 Nuevos Soles (Wechselkurs auf chachapoyas.eu) und der Entzug der Fahrerlaubnis droht, sondern auch auf Lebenszeit das Recht entzogen wird, wieder eine Fahrerlaubnis zu erlangen.
Kommt es beispielsweise zur Verletzung eines Verkehrsteilnehmers aufgrund des Einflusses von Alkohol oder Drogen, liegt die Strafe bei 1.775 Nuevos Soles, zudem wird der Führerschein eingezogen und das Fahrzeug beschlagnahmt.
Veraltete Busse dürfen nicht mehr in den Linienverkehr
Auch für Überlandbusse gelten nun strengere Regeln. So dürfen Verkehrsunternehmen von Überlandlinien -nach den neuen Regeln- keine Fahrzeuge mit einem Alter von über 3 Jahren mehr in Betrieb nehmen.
Weitere der neuen Regeln, die heute im peruanischen Gesetzesblatt „El Peruano“ veröffentlicht wurden, sind beispielsweise die Einführung einer Art Pflicht-„TÜV“ für die Fahrzeuge. Weiters müssen alle Busse über ein System verfügen, das die Beschleunigung auf über 90 km/h verhindert beziehungsweise die Fahrgäste über die Geschwindigkeitsüberschreitung informiert. In Sonderfällen sollen Fahrer bis 110 km/h beschleunigen dürfen, um überholen zu können oder Unfällen zu entgehen. Die Daten sollen zudem über ein Funksystem direkt an das Transport- und Kommunikationsministerium und die Nationalpolizei PNP übermittelt werden.
Die Regeln, die im Juli diesen Jahres in Kraft treten, verpflichtet Fuhrunternehmen außerdem dazu, alle Fahrzeuge mit Fahrtenschreibern auszustatten, auf denen auch Fahrerwechsel eingetragen werden.
Geldwäscher und Drogenschmuggler bekommen keinen Busführerschein mehr
Einen höheren Schutz vor Diebstählen an Bord der Busse wird zudem von dem Verbot erwartet, Passagiere außerhalb der festen Terminals aufzunehmen. Dieses Vergehen kann ab Juli mit dem Entzug der Lizenz für bestimmte Reiserouten bestraft werden.
Personen, die wegen Drogenschmuggel, Geldwäsche oder Hehlerei verurteilt wurden, dürfen in Zukunft keinen Personenverkehr mehr fahren.
Mit dem heute veröffentlichten Dekret soll die hohe Zahl der Verkehrstoten gesenkt werden. Nach Angaben des Transport- und Kommunikationsministeriums MTC kamen in den vergangenen Jahren durchschnittlich 3.500 Menschen pro Jahr ums Leben, wobei die Dunkelziffer noch höher vermutet wird.