Der Gullideckeldiebstahl in großen Städten Perus nimmt langsam unglaubliche Ausmaße an. Wie die Stadtwerke Lambayeque (Epsel) in einer Pressekonferenz bekannt gaben, wurden allein in diesem Jahr bisher rund 3000 Gullideckel gestohlen. Monatlich verschwinden rund 300 Stück, was bisher im Jahr 2008 einen Schaden von immerhin 750.000 Soles verursacht hat. „Jeder Gullideckel kostet rund 250 Soles. Dazu kommt dann noch die Arbeitszeit und das notwendige Material, um den Gulli wieder zu schließen“, so Abelardo Cadenillas, Cheff der Stadtwerke. Dabei wurden nach Cadenillas nur die drei Städte Chiclayo, José Leonardo Ortiz und La Victoria einberechnet, so dass die Dunkelziffer in der ganzen Region Lambayeque vermutlich noch wesentlich höher liegt. Ein weiteres Problem, so Cadenillas, liegt darin, dass nach dem Verschwinden eines Gullideckels die Nachbarn sofort die Stadtwerke anrufen würden – egal, ob es sich wirklich um die Abdeckung eines Abwasserkanals oder um den Kabelknotenpunkt einer Telefongesellschaft handelt. Aus diesem Grund planen die Stadtwerke nun, sich mit der Telefongesellschaft und der Polizei zusammen zu tun, um gemeinsam gegen die „Gullideckel-Mafia“ vorzugehen.Dabei geht von den ungeschützten Leitungen eine große Gefahr für Fußgänger und Fahrzeugführer aus. Immer wieder kommt es zu schweren Verletzungen durch fehlende Gullideckel. „Es ist eine große Gefahr, der man Fußgänger und Schulkinder aussetzt, die leicht Opfer solcher Fallgruben werden können“, so Cadenillas. Im Vergangenen Jahr kam in Lima eine Person durch einen nicht bedeckten Gulli ums Leben.