Im Prozess darum, ob der ehemalige peruanische Diktator Fujimori in den 90er Jahren Menschenrechtsverletzungen angeordnet, oder zumindest von ihnen gewusst hat, wird für die nächsten Wochen das Urteil erwartet. Am gestrigen Montag hielten die Verteidiger ihre Plädoyers zu diesem Thema ab. Die Anwältin, die am gestrigen Prozesstag den von Chile ausgelieferten Fujimori verteidigte, beharrte auf der Aussage, Fujimori habe neben der offiziellen Militärstrategie gegen den Terrorismus von der inoffiziellen Militärstrategie unter dem Titel „Colina-Gruppe“ (Grúpo Colina) nichts gewusst. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt dies und verwies darauf, dass die „Colina-Gruppe“ nicht nur den Staatsapperat für ihre Aktionen verwendet hatte, sondern auch Waffen des Staates. Die Colina-Gruppe, deren Existenz von ehemaligen Militärs und Politikern bis heute vehement bestritten wird, hatte mehrere politische Morde verübt.