Der peruanische Kongress debattiert dieser Tage die Abschaffung der sogenannten „Vorzugsstimme“ bei der Kongresswahl. Bisher hat jedeR Wahlberechtigte bei der Kongresswahl eine Stimme für eine Parteiliste. Es ist aber möglich, einen bestimmten Listenkandidaten besonders zu unterstützen. Hierzu muss man die Listennummer des Kandidaten neben dem Parteisymbol auf dem Wahlzettel eintragen. Hinter der Abschuffung steht ein breites Parteibündnis, das sich vor allem eine Vereinfachung der Wahl und so auch ein schnelleres Walergebnis verspricht. Auch sollen damit innerparteiliche Konflikte zwischen den Listenkandidaten zu verhindert werden. Weibliche Abgeordnete verschiedener Fraktionen wollen dem Projekt aber nur zustimmen, wenn damit weitere Änderungen einhergehen, die Geschlechtergerechtigkeit auf den Wahllisten garantieren. Sie befürchten, dass durch die Änderung des Wahlrechts weniger Frauen in den Kongress kommen würden. Frauen haben bei den meisten peruanischen Parteien deutlich schlechtere Listenplätze als Männer.