Wie Gladys Echaíz, die oberste Staatsanwältin Perus, heute Mittag bekannt gab, wurden im Verlauf des Tages 6 weitere Personen im Zusammenhang mit dem Skandal um abgehörte Telefongespräche in Untersuchungshaft genommen. Darunter sollen auch ehemalige und aktive Angehörige der peruanischen Marine wie der ehemalige Konteradmiral Elías Manuel Ponce Feijoo sein. Sie sollen Teil einer kriminellen Vereinigung bilden, die unter dem Deckmantel des Unternehmens „Bussines Track SAC“ Telefone wichtiger Persönlichkeiten für politische und kommerzielle Zwecke abhört. Dabei geht es auch am Rande um den „Petroaudios“-Skandal, also um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Ölförderlizenzen in Peru, die durch Mitschnitte unrechtmäßig abgehörter Telefongespräche ans Licht gekommen waren. Edgar Núñez, der Vorsitzende der Verteidigungskommission im peruanischen Kongress, sagte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur ANDINA, die heute erfolgten Festnahmen könnten helfen, „das dunkle Geflecht zu entwirren“. Er wies zudem auf den Ursprung dieser Abhörtätigkeiten in der Fujimori-Diktatur hin, als diese Art der Spionage zur Aushöhlung der Demokratie eingesetzt worden war. Der Vorsitzende des zuständigen Untersuchungsausschusses, Oswaldo Luizar, erhofft nun, dass nicht nur die Abhörer selbst, sondern auch die Kunden, sowie weitere ähnlicher krimineller Organisationen ausheben zu können.