Sehr schlechter Laune sind dieser Tage die Denkmalschützer der Sektion Lambayeque des nationalen peruanischen Kulturinstitutes INC. Als sie sich kürzlich daran machten, den Zustand der 212 registrierten Bauten unter Denkmalschutz genauer unter die Lupe zu nehmen, wartete eine eher unangenehme Überraschung auf sie: 20% der Denkmalgeschützten Bauwerke sind verschwunden. Sie wurden wohl heimlich abgerissen, so vermutet Carlos Mendoza, Direktor des INC Lambayeque. Das Problem aus seiner Sicht: Der Abriss von Baudenkmälern ist zwar verboten – eine Strafe haben die Übeltäter aber nicht zu befürchten – bisher. Denn das will Mendoza nun ändern. Schon in den nächsten Wochen soll ermittelt werden, was mit den Bauwerken geschehen ist – und dann sollen die Veranwortlichen auch zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei ist das Verschwinden der 20% nicht das einzige Problem: Wie die Untersuchung weiter ergab, befinden sich die meisten Baudenkmäler in sehr schlechtem Zustand. Damit sich das ändert, setzt sich Carlos Mendoza gemeinsam mit einer Gruppe wohlhabender Denkmalschutzbegeisterter um den Unternehmer Carlos Roncal Pretel dafür ein, einige besonders baufällige Bauwerke ihren Eigentümern zu einem überdurchschnittlichen Preis aufzukaufen und sie in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Alle der noch verbleibenden Bauwerke wird aber vermutlich auch das nicht retten können.