Magaly Solier Romero: "Fausta"-Darstellerin im Kurzportrait

Mit ihrer Gesangseinlage auf Quechua überraschte sie die anwesenden Journalisten auf der Pressekonferenz mit Darstellern, Produzenten und der Regisseurin des peruanisch-spanischen Films „La teta asustada“ (milk of sorrow): die 23jährige Schauspielerin Magaly Solier Romero.

Geboren am 11. Juni 1986 wuchs Magaly Solier in Palmayocc, einem Dörfchen mit rund 70 Häusern in der Provinz Huanta (Ayacucho) auf. Mit 10 Jahren kam sie zum ersten Mal nach Lima, wo sie als Haushälterin arbeitete. Schon nach wenigen Tagen hielt sie es nicht mehr aus und kehrte zurück nach Palmayocc. Nach einem wiederholten Schuljahr zog sie mit ihrer Mutter nach Huanta. Als sie 2004 auf dem Hauptplatz von Huamanga Essen verkaufte, um die Abschlussfahrt nach Cusco zu bezahlen – wurde sie von der Regisseurin Claudia Llosa von der Straße weg für deren Film „Madeinusa“ gecastet. Eigentlich wollte sie Polizistin werden, da sie schon in der Schule oft über ungerechtigkeiten stolperte – und sich auch nicht scheute, diese anzuprangern. Gleichzeitig verdiente sich Magaly Solier ein Taschengeld als Sängerin. Dass sie das Singen und Komponieren beherrscht, hat sie den Journalisten auf der Pressekonferenz gezeigt. Und wer es noch immer nicht glaubt, der kann inzwischen ihre CD „Warmi“ erwerben.

Magaly Solier bleibt dabei „Madeinpalmayocc“, nicht „Madeinusa“. Sie besteht darauf, nicht mit ihren Filmfiguren verwechselt zu werden. Bei den Figuren, die sie bisher dargestellt hat, musste immer erst ein Mensch sterben, damit sie Freiheit erlangen konnten. Sie dagegen hat es auch so geschafft. Auch wenn sie – ebenso wie „Madeinusa“ und die von ihr gespielte „Fausta“ in „La Teta Asustada“ – fließend Quechua spricht. Auch war sie, wie sie 2007 der peruanischen Tageszeitung „El Comercio“ anvertraute,  in der eigenen Familie nicht mit dem in den Filmen wiederkehrenden Problem „Inzest“ belastet, im Umfeld ihrer Heimat war sie aber doch immer wieder damit konfrontiert.

Ob es von Claudia Llosa und Magaly Solier einen weiteren gemeinsamen Film gibt, wollten die beiden auf der Pressekonferenz nicht verraten. Spannend wäre es in jedem Fall. Kurz nach der Premiere von „Madeinusa“ erzählte Magaly Soliers Mutter einem Fernsehreporter, sie würde gerne an Wettbewerben teilnehmen. Noch lieber würde sie diese Wettbewerbe allerdings gewinnen. Internationale Filmpreise hatte schon Madeinusa eingebracht. „La teta asustada“ wird dem wohl in nichts nachstehen. Und dass man in nächster Zeit etwas von Magaly Solier hört, wird zumindest in Peru selbst unvermeidlich sein. Dafür wird ihre CD schon sorgen.

Geburtstag: 11. Juni.

Eine Reportage von „Cu4rto Poder“ über die Schauspielerin & ihre Familie:

Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=Gs1FMh88YjM

Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=TzTgohVgCJI

Teil 4: http://www.youtube.com/watch?v=WBmzp2wPHXk

Einige von ihr gesungene Lieder kann man auf http://www.myspace.com/masolyperu anhören.

Eine hervorragende Filmkritik über den Film „La Teta Asustada“ schrieb Kerstin Decker vom Tagesspiegel. Man kann sie unter http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/berlinale/Berlinale-Wettbewerb;art16892,2729300 lesen.

http://www.magalysolier.com

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