Der Mordanschlag auf die peruanische Generalstaatsanwältin Gladis Echaiz war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht politisch motiviert. Das geht aus dem Untersuchungsbericht der Kriminalpolizei (DIRINCRI) hervor. Demnach war das Hauptziel der Verbrecher, den Geländewagen der Generalstaatsanwältin zu stehlen. Nach Angaben von Silvio Félix, Chef der peruanischen Kriminalpolizei, wird das Ermittlungsergebnis auch durch die Aussage des gefassten Mittäters Michael Portales gestützt.
Kritik an vorschnellen Vermutungen aus der Politik
Auch wenn der Untersuchungsbericht nicht vollständig ausschließt, dass die Generalstaatsanwältin von Hintermännern der Attentäter eingeschüchtert werden sollte, hält dies auch der Direktor A.D. der Antiterrorismuseinheit der peruanischen Polizei, Máximo Rivera, für eher unwahrscheinlich. Zudem warf Rivera der Generalstaatsanwältin, der Justizministerin und einigen Kongressabgeordneten vor, das Attentat für politische Zwecke zu instrumentalisiert zu haben. Durch die Veröffentlichung von Hypothesen über das Attentat in der Presse hätten diese nicht nur die Arbeit der Polizei beeinträchtigt, sondern diese auch noch zusätzlich einem großen Rechtfertigungsdruck gegenüber der Öffentlichkeit ausgesetzt, so Rivera. Um so mehr sei es ein hoher Verdienst der Kriminalpolizei gewesen, die „Raub“-These weiter zu verfolgen.