Angfang vergangenen Jahres hatte ein schwerer Erdrutsch und eine anschließende Flutwelle weite Teile des Dorfes „Aserradero“ am nordperuanischen „Utcubamba“-Fluss zerstört. Inzwischen leben nur noch wenige Personen dort, wo einst das Dorf stand, die meisten sind an einen anderen Ort gezogen. Neben zahlreichen Hausruinen ist vom „Aserradero“ nur noch eins übrig: Sein Friedhof. Aber auch das soll sich nun ändern. Zahlreiche Familien haben darum gebeten, ihre verstorbenen Verwandten exhumieren zu dürfen, um sie in der neuen Heimat wieder zu vergraben.
Rechtlich ist das möglich – aber nicht ganz einfach. Zahlreiche Genehmigungen müssen eingeholt werden, beispielsweise vom Gesundheitsamt. Natürlich gibt es diese Genehmigungen nicht umsonst. Aber Geld haben die Familien nicht, schließlich mussten sie nicht nur zusehen, wie ihre Habseligkeiten von den Wassern des Utcubamba in Richtung des Amazonas hinabgerissen wurden. Sie mussten auch an einem ganz neuen Ort eine ganz neue Existenz aufbauen.
Nach längerer Überzeugungsarbeit willigte nun die Regionalregierung von Amazonas ein, den ehemaligen Bewohnern zumindest die Genehmigung des Gesundheitsamtes kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Ausgrabun und Überführung der Toten selbst müssen sie aber auch weiterhin auf eigene Rechnung organisieren.