Im Bergbauzentrum Winchumayo (Provinz Carabaya)Â in der südperuanischen Region Puno kamen am vergangenen Montag Abend nach offiziellen Angaben mindestens 10 Personen ums Leben. Es wird aber davon ausgegangen, dass sich diese Zahl noch erhöht. Ein Augenzeuge sprach gegenüber der staatlichen Agentur ANDINA von 20 bis 40 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Ort aufhielten.
Bergbauaktivitäten waren nicht genehmigt
Neben Bergarbeitern sollen sich darunter auch mehrere Kinder und fahrende Händler befinden. Nach Angaben des Energie- und Bergbauministeriums MEM ist das Bergbauzentrum nicht offiziell genehmigt, es war allerdings auf dem Weg der Anerkennung. Anteilseigner der Unternehmung sind nach Angaben des MEM auch ein Kongressabgeordneter der Regierungspartei APRA, sowie ein lokaler Bürgermeister.
PNP schickt Hubschrauber
Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig, da das Bergbauzentrum allein über einen Reitweg verfügt und der nächstgrößere Ort, Ayapata, in rund 70 Kilometern Entfernung liegt. Inzwischen sind Hubschrauber der peruanischen Nationalpolizei auf dem Weg ins Unglücksgebiet. Auch der Zivilschutz ist inzwischen vor Ort, wie RPP berichtet.
Was genau die Lawine auslöste, ist noch ungeklärt.
Informeller Bergbau – ein landwesweites Problem
Die Bergarbeiter suchen in Winchumayo nach Gold, das sie auf Pferde- und Maultierrücken in die nächste Stadt transportieren.
Ein Sprecher der Regionalregierung von Puno erklärte, demnächst werde eine Kampagne zur formalisierung der Bergbauaktivitäten in der Region gestartet.
Nach Schätzungen des MEM leben Peruweit rund 100.000 Personen vom informellen Bergbau, die meisten von ihnen in den Regionen Puno, Madre de Dios, Ica und Piura. Über 95% dieser Personen sind nach Angaben des Ministeriums Goldsucher.
Winchumayo liegt im Distrikt Ituata, Provinz Carabayo. 2005 wurden dort 58 Wohnhäuser gezählt.