Gleich mehrere Mumien fanden Bauern in Luya Viejo, einem Teildistrikt der Provinz Luya am gestrigen Montag. Da Teile der Mumien bereits von Grabräubern beschädigt worden waren, wurden die noch verbleibenden im Rahmen einer Notgrabung unter Aufsicht der Kultur- und Tourismusbeauftragten des Provinzrates von Luya, María Dolores Ramos Valquí, gesichert und vorrübergehend im Provinzmuseum von Luya untergebracht. In den kommenden Tagen sollen die Mumien in das Museum Leymebamba überführt werden, das über entsprechende Einrichtungen zur Erforschung und Konservierung von Mumien verfügt.
Die Mumien waren in zwei Särgen gegenüber der bekannten Ausgrabungsstätte „Karajía“ an einem Ort geborgen worden, der bei Einheimischen unter dem Namen „Ulle“ bekannt ist. Die Särge waren nach Angaben der Stadträtin bereits ausgeraubt und teilweise zerstört. Die verbliebenen Mumien seien in dicke Tücher eingewickelt und von vielerlei Töpferarbeiten, sowie geheimnisvollen Werkzeugen umgeben. Den Konservierungszustand der verbliebenen Mumien beschrieb Ramos Valqui als verhältnismäßig gut.
Ersten Vermutungen zufolge handelt es sich bei den gefunden Mumien um die sterblichen Überreste von Angehörigen der „Chachapoya“-Kultur, die in dem Gebiet mit der Ethnie „Luya Chillaos“ vertreten war. Der besonderen Ausstattung wegen wird davon ausgegangen, dass es sich um Reste von Häuptlingen, Priestern oder hoher Militärs handelt.
Während sich die Mumien in den kommenden Tagen nun auf den Weg nach Leymebamba machen, plant die Distriktverwaltung von Luya Viejo, selbst ein kleines Museum zu errichten, weil davon ausgegangen wird, dass sich im Umfeld der gefundenen Mumien noch weitere archäologisch und historisch wertvolle Objekte befinden.