Bagua: Justiz rekonstruiert Zusammenstöße / offiziell weiterhin 33 Tote

Am vergangenen Freitag wurde versucht, die schweren Zusammenstöße zwischen der Polizei und Indígena in der Nähe des nordperuanischen Bagua Grande (Provinz Utcubamba) zu rekonstruieren. Dafür fanden sich am Ort des Geschehens sowohl der Strafrichter Francisco Miranda Caramutti und die Staatsanwältin Olga Bobadilla Terán, als auch die Rechtsanwälte mehrerer der Tötung mehrerer Polizisten Angeklagter ein. Aus Angst vor neuerlichen Zusammenstößen wurde die Rekonstruktion von 60 Polizisten begleitet.
Wie der Radiosenderverbund „CNR“ berichtet, begann die Rekonstruktion auf Höhe der Zahlstelle IIRSA Norte (Utcubamba) in Siempre Viva, von wo der bis heute verschollene Major der Nationalpolizei PNP Felipe Bazán Soles gemeinsam mit seiner Polizeieinheit aufbrach.

Anschließend wurde der Weg bis zur Erhebung hinter der sog. „Teufelskurve“ („Curva del Diablo“) abgeschritten – die von Fernfahrern vor Jahren so getauft wurde, da sie sehr unübersichtlich ist, was häufig zu Unfällen führte. Hinter der Kurve waren am 5. Juni die Leichen von fünf Polizisten gefunden worden waren. Auch „El Reposo“ wurde besucht, wo die peruanische Polizei am 5. Juni über drei Stunden hinweg gegen Reservisten des peruanischen Militärs und die Bevölkerung von Bagua und Bagua Grande kämpfte – und wobei mindestens eine Person ums Leben kam und zahlreiche weitere verletzt wurden.  Gegen Ende wurden die Einrichtungen besucht, in die sich Indígena nach den Zusammenstößen geflüchtet hatten: den Gesundheitsposten El Milagro, wo rund 600 Indígenas untergekommen waren und das katholische Gemeindehaus in Bagua Grande, wo rund 800 Indígena bis zu sieben Tage verharrt hatten, bevor sie in ihre Dörfer zurückkehren konnten.

Für die kommenden Tage ist nun die Rekonstruktion der der Kämpfe um das Komisariat Bagua Grande  und die Straßenpolizeistation Bagua Grande geplant. Letztere war am 5. Juni geplündert und abgebrannt worden.

Währenddessen bleibt die offizielle Zahl der Toten gleich. Demnach kamen 5 Indígena ums Leben, sowie 5 Mestizen und 23 Polizisten. Ein Polizist, der Polizeimajor Felipe Bazán Soles, wird noch immer vermisst.

Weitere Informationen im Bericht des “ COMMITTEE ON ELIMINATION OF RACIAL DISCRIMINATION“ der Vereinten Nationen auf

http://www.unog.ch/unog/website/news_media.nsf/(httpNewsByYear_en)/9235FFBD3221E243C1257608002C72C5?OpenDocument

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