Vergangene Woche kam in Lima nach einem Fußballspiel eine junge Buchhalterin ums Leben, nachdem sie aus einem Kleinbus gestoßen worden war. Dieser war nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur ANDINA mit Fußballfans und -angeblich- auch Hooligans völlig überfüllt. Die Polizei nahm inzwischen einen Verdächtigen fest, der aber abstreitet, die junge Dame gestoßen zu haben. Das Thema hat in Peru eine Debatte über die Behandlung von Hooligans („Barras Bravas“) ausgelößt, die Woche für Woche ganze Straßenzüge im Umkreis der großen Stadien von Lima verwüsten und dabei Angst und Schrecken verbreiten. Dabei ist unter anderem eine Registrierung gewalttätiger Fußballfans im Gespräch oder eine finanzielle Beteiligung der Vereine an den Polizeikosten.
Den jüngsten Geistesblitz hat nun der peruanische Innenminister und ehemalige Präsident der Nationalpolizei Octavio Salazar verbrochen. Er forderte als Universalrezept gegen die Hooligans die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Und nicht nur gegen Hooligans, allgemein könne so der Jugendgewalt vorgebeugt werden, so Salazar. In den Kasernen lernten jugendliche „Disziplin, Vaterlandsliebe und viele andere Werte“, lernten „früh aufzustehen“ und würden „ordentlicher“.
Octavio Salazar war vor wenigen Monaten von seinem Amt als Polizeichef abberufen worden, um Innenminister zu werden.