Die Geschichte ging um die Welt: Ein Ring von Kriminellen habe Menschenfett verkauft, zum Kochen oder für rituelle Zwecke. Auch sensationslüsterne Medien in Deutschland konnten nicht widerstehen, sie zu veröffentlichen. Grund genug für den Chachablog, sie völlig zu ignorieren.
Bis jetzt. Denn die Geschichte kostete den Kopf von Eusebio Félix Murga, bis heute Direktor der Kriminalistik-Einheit der peruanischen Nationalpolizei. Dieser hatte die Geschichte auf einer Pressekonferenz ins Rollen gebracht. In den vergangenen Tagen wuchsen aber die Zweifel an der Wahrheit seiner Erklärungen. Um nun eine „vollständige und unabhängige“ Untersuchung zu ermöglichen, werde Murga vorübergehend im „Innendienst“ eingesetzt, so Miguel Hidalgo, Generaldirektor der peruanischen Nationalpolizei.
Für bestimmte Verbrechen werden in Peru immer wieder gerne Begriffe aus Mythen und Legenden der an solchen reichen Berg- und Urwaldwelt verwendet. Für diese Geschichte wurde der sog. „Pishtaco“ bemüht, ein Berggeist, der ähnlich dem „bösen Wolf“ vor allem Kinder davon abhalten soll, von zu Hause weg zu laufen. Ähnliche Geschichten gibt es auch vom Duende oder dem Chullachaqui, beides Geister, Phantome oder Gestalten, die einsam wandelnde vom Weg abbringen wollen.
Manchmal werden aber auch Geschichten „importiert“, so z.B. der „Chupacabra“, der Nacht für Nacht Ziegen völlig aussaugt und dann einfach liegen lässt.
Zum Abschluss ein Hinweis: Die angebliche „Menschenfettbande“, wurde bei Monzón verortet. Bei „Monzón“ handelt es sich nicht um eine Region, sondern um einen Distrikt.
Mehr über den oben geschilderten Fall findet man übrigens am besten direkt bei La República.