In einem für die gesamte Region Amazonas historischen Akt wird Morgen die Universidad Nacional Toribio Rodriguez de Mendoza de Amazonas (Unat-A) in Chachapoyas endgültig ihre Betriebserlaubnis bekommen. Bereits Anfang des Jahrzehnts war die Universität gegründet worden, konnte bisher aber nicht eigenständig agieren, da alle Entscheidungen vom peruanischen Rat für den Universitätsbetrieb CONAFU abgesegnet werden mussten.
Vergangene Woche waren in der Universität erstmals ein Rektor, die Dekane, die Fakultätsräte und die Studierendenvertreter der verschiedenen Ebenen gewählt worden. Damit war der letzte Schritt für die Institutionalisierung getan.
Der Weg zur endgültigen Anerkennung als Universität war aber kein leichter. Wiederholt kam es zu Korruptionsskandalen und bis heute ungeklärten Diebstählen aus Räumen, zu denen -nach Angaben der jeweiligen vorrübergehenden Universitätsleitung- nur Mitarbeiter Zugang hatten. Mehrfach mussten Angehörige und Vorsitzende der vorrübergehenden Universitätsleitung zurücktreten oder wurden versetzt, zuletzt im Juni diesen Jahres, nachdem tausende Studierende der Universität ihren Rücktritt herbeiprotestiert hatten.
Insgesamt sieben Stufen muss eine Universität in Peru für gewöhnlich nehmen, um eine endgültige Betriebserlaubnis zu bekommen. Dazu gehört neben der Besetzung der wichtigsten Ämter auch der Bau oder Kauf der Räumlichkeiten beispielsweise für die Verwaltung, Labors, Hörsääle und Seminarräume und die Bibliothek. Besonders letzteres war für die UNAT bis zum Schluss ein großes Problem: Die Bauarbeiten für die Bibliothek wurde erst verspätet abgeschlossen.
In der Region Amazonas sind mit der Universitätsgründung große Hoffnungen verbunden. Derzeit wird an der UNAT-Amazonas in den Fächern Tourismusmanagement, Agrarindustrieingenieurswesen, Krankenpflege und Grundschullehramt gelehrt und geforscht. In Zukunft sollen weitere Fachbereiche hinzukommen.