Seit einigen Monaten reisen Delegationen von Botschaftern und Ministern durch südamerikanische Hauptstädte, um für einen Pakt zu werben, der ursprünglich „Nichtagressionspakt“ hieß, inzwischen „Aufrüstungsbegrenzungspakt“ genannt wird. Darin sollen sich die südamerikanischen Staaten verpflichten, ihre Ausgaben für Rüstungsgüter transparent zu machen – und zu begrenzen, um über mehr Geld für Sozialprogramme zu verfügen. Bis dahin ein guter Plan, der vermutlich in erster Linie auf Waffengroßeinkäufer wie Chile und Venezuela zielen soll.
Ganz glaubhaft wirkt er allerdings nicht. Zwar haben einige südamerikanische Staaten wie beispielsweise Paraguay und Ecuador ihre Unterstützung zugesichert, aber gleichzeitig wurden auf der vor wenigen Tagen nachgeholten Militärparade zum Nationalfeiertag fünf Panzer chinesischer Produktion vorgestellt. Diese Panzer sind derzeit zu Probezwecken in Peru, mehrere Regierungsmitglieder kündigten aber bereits an, den Kauf mehrerer dieser Panzer unterstützen zu wollen.
Auch der Hardliner und Verteidigungsminister Rafael Rey lässt dieser Tage keine Möglichkeit aus, auf sein Lieblingsprojekt „5% der Erlöse aus künftigen Mineralienfunden für die Streitkräfte“ hinzuweisen. Das klingt nicht unbedingt nach Begrenzung der Ausgaben für Waffen.