Einen kleinen, aber wichtigen Schritt gegen Korruption hat die peruanische Migrations- und Einwanderungsbehörde DIGEMIN unternommen. Ab sofort werden die angenommenen oder abgelehnten Anträge auf eine Aufenthaltserlaubnis im Internet veröffentlicht. Bisher wurden die Antragsteller meist per E-Mail von Mitarbeitern der DIGEMIN persönlich benachrichtigt. Wie der CHACHABLOG überprüfen konnte, standen in einigen dieser E-Mails neben dem Antragsergebnis auch die private Handynummer eines Sachbearbeiters, ohne dass dies notwendig gewesen wäre. Das war auch der Direktion des DIGEMIN nicht entgangen, wie nun die staatliche Nachrichtenagentur ANDINA berichtet. Die Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet soll deshalb den Versand der E-Mails überflüssig machen. In der Vergangenheit hatten „böse Elemente“ mit Antragstellern gegen Bezahlung eine „Beschleunigung“ der Bearbeitung ihres Antrages ausgehandelt, so ANDINA.
Aus diesem Grund kann nun mit der Antragsnummer auf www.digemin.gob.pe unter dem Link „Expedientes Aprobados con Resolución Directoral“ eingesehen werden, ob der Antrag angenommen wurde.
Damit ist der Korruptionssumpf im DIGEMIN ein wenig trockener geworden – bis er wirklich ausgetrocknet ist, ist es aber noch ein weiter Weg. Und er geht unvermeidlich auch an den Wachleuten vorbei, die den Besuchern der Institution gerne ihre Hilfe anbieten – gegen ein Taschengeld, versteht sich.
Dabei kommt der Behörde eine sehr wichtige Aufgabe zu. Die Mitarbeiter kontrollieren nicht nur die Pässe und stellen Visa aus, sie sind auch die wichtigste Schnittstelle, um gegen Kinderhandel, -prostitution und Entführung vorzugehen. DIGEMIN muss prüfen und entscheiden, ob Kinder, die mit Personen reisen, die nicht ihre Eltern sind, wirklich ausreisen dürfen. Denn Kinder sind, so ein großes Plakat am Flughafen in Lima, der größte Schatz Perus. Größer noch als alle archäologischen Schätze und Naturwunder. Das macht es besonders wichtig, in diesem Bereich die Korruption noch energischer zu bekämpfen.