Sieben Kinder der Indigenen Gemeinschaft Kingkis (Distrikt Santa María de Nieva) verstarben in den vergangenen Tagen, nachdem bei ihnen Sympthome der Tollwut festgestellt worden waren. Ob Tollwut wirklich die Todesursache war, kann nicht geklärt werden, da hierfür nach Angaben der regionalen Gesundheitsdirektion (DIRESA) eine Probe aus dem Gehirn genommen werden muss, was die Angehörigen der Kinder verweigern. Ein 9jähriges Kind wurde nach einem Fledermausbiss in das Krankenhaus Cayetano Heredia (Lima) verlegt, sein Zustand ist schlecht, wie die Gesundheitsdirektion Amazonas berichtet.
Inzwischen wurde mit Unterstützung der Apus (Häuptling, Anführer, wobei primus inter pares) eine Impfkampagne gestartet. Bisher wurden 120 Personen, die Fledermausbisse aufwiesen, geimpft. Das, so Gesundheitsregionaldirektor Elías Bohórquez gegenüber dem Chachablog, sei nicht einfach gewesen, denn in dem Gebiet der Kingkis sei ein Fortkommen nur mit Peque Peque (länglichem Minimotorboot) und zu Fuß möglich. In mehreren Fällen sei das Impfpersonal mehrere Tage gewandert, um einzelne Familien oder Bewohner von Kleinstsiedlungen fern der Hauptorte zu impfen, so Bohórquez.
Nach einer Versammlung der Apus mit dem Provinzbürgermeister von Condorcanqui, sowie mit dem Impfpersonal der DIRESA erklärten diese, man werde die Impfkampagne unterstützen und baten gleichzeitig, man möge bei der Behandlung der Patienten deren kulturellen Hintergrund beachten.
Gleichzeitig wurde, so die DIRESA, begonnen, Fledermäuse einzufangen um eine weitere Ausbreitung der Tollwut zu verhindern.
Jedes Jahr kommt es um diese Zeit zu Problemen, vor allem mit Fledermausplagen und oft damit zu zahlreichen Tollwutausbrüchen.