Im südperuansichen Cusco geht das Wasser langsam zurück. Im Norden Perus haben die Überschwemmungen gerade erst begonnen. Aus Huánuco und Amazonas wird berichtet, dass Flüsse wie der Huallaga und der Utcubamba über die Ufer getreten sind und mehrere Häuser, sowie große Anbauflächen mitgerissen wurden. In der Provinz Bagua (Amazonas) haben nach Angaben von Radio Marañón hunderte Reisbauern ihre gesamte Ernte verloren. Die Fernando-Belaúnde-Terry-Straße, die den peruanischen Nordosten mit der Küste verbindet, ist zwischen Bagua und Olmos an mehreren Stellen unterbrochen. Bei Rioja (San Martín) steht die Brücke über den Tónchima-Fluss kurz vor dem Kollaps.
In der Provinz Leoncio Prado, im Umland von Tingo María, versanken mehrere Ortschaften vollständig in den Fluten. In der Ortschaft Castillo Grande wurde die Hauptstrasse weggeschwemmt. Ähnlich erging es den Bewohnern von „Aguas Verdes“ südlich von Tingo María, wo Autos und Häuser in den Fluten verschwanden. Wie der Informationsdienst „Inforegion“ berichtet, arbeiten örtliche Feuerwehren gemeinsam mit der Polizei und dem Militär an der Rettung von Personen, die von den Wassermassen eingeschlossen wurden. Auch die Nachbarstadt Aucayacu ist schwer betrofen.
Derweil wurde auch Kritik an den Präventionsmaßnahmen gegen die Überschwemmungen laut. Gegenüber dem Fernsehsenderverbund Enlace Nacional sagte der Bürgermeister von Castillo Grande, er habe bereits vor Monaten den Bau einer Stützmauer gefordert. Entgegen aller Empfehlungen habe man diese aber an anderer Stelle gebaut.
Nach Angaben des peruanischen Wetterdienstes SENAMHI werden die Regenfälle noch bis Dienstag anhalten.