Ein neuer Bergbaukonflikt bahnt sich im Norden der peruanischen Region Amazonas an. Das berichtet die peruanische Volksanwaltschaft (Defensoría del Pueblo / Ombudsman) in ihrem jüngsten Krisenreport. Demnach lehnen mehrere Organisationen der Provinz Condorcanqui den Konzessionsvertrag 116 ab, der dem Unternehmen Maurel Et Prom Perú SAC den Bergbau im Distrikt Santa María de Nieva erlaubt. Zuvor hatte Maurel Et Prom Perú SAC die Konzession von Hocol Perú übernommen. Viele Einwohner fürchten eine mögliche Umweltverschmutzung durch die Bergbauaktivitäten. Unter den ablehnenden Organisationen sind auch mehrere Ureinwohner-Organisationen, darunter der Bund der Aguaruna-Gemeinschaften des Nieva-Flusses.
Doch nicht nur die Bergbauaktivitäten selbst werden abgelehnt, es wird auch kritisiert, dass die im Übereinkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO festgelegte Konsultation der betroffenen Gemeinschaften nicht stattgefunden hat. Bis heute konnte sich der peruanische Kongress allerdings noch nicht über ein entsprechendes Konsultationsverfahren einigen. Peru hat das Übereinkommen 196 ratifiziert.
Wie aus dem Krisenreport der Volksanwaltschaft hervorgeht, gibt es aber auch Ureinwohner, die den Bergbau in ihrem Gebiet befürworten. Ein Dialog ist im Moment noch nicht abzusehen.
Bei den Indígena-Protesten am vergangenen 22. Februar stand auch das Thema „Maurel Et Prom Perú SAC“ ganz oben auf der Protestagenda.
Für den 19. März sind erste Gespräche zwischen 180 Indígena-Gesandten geplant, bei denen das Thema besprochen werden soll. Es ist davon auszugehen, dass sie sich gegen das Projekt aussprechen werden, was, sollte Maurel Et Prom Perú SAC auf seinem Projekt bestehen, vermutlich zu einer Radikalisierung des Konflikts führen würde.
Das betreffende Gasvorkommen umfasst, wie aus dem Vertrag zwischen PERUPETRO und HOCOL PERU hervorgeht mit der Parzelle 116 die Provinz Datem del Marañón in Loreto, sowie Condorcanqui und Bagua in der Region Amazonas.
Der vollständige Bericht der Defensoría del Pueblo kann hier eingesehen werden.