Mit einer gestern im peruanischen Gesetzesblatt „El Peruano“ veröffentlichten Norm wurde die Begnadigung für den ehemaligen Fernsehunternehmer José Enrique Crousillat wieder zurückgenommen. Crousillat war vor wenigen Monaten begnadigt worden, nachdem mehrere Ärzte die „Begnadigung aus humanitären Gründen“ wegen des fortgeschrittenen Alters, sowie einer Herz-Kreislauf-Erkrankung empfohlen hatten. In den folgenden Wochen war Crousillat wiederholt am Strand oder in Luxusrestaurants gesichtet worden, worüber sich der peruanische Präsident Alan García – Verantwortlich für Begnadigungen – „überrascht und fassungslos“ gezeigt hatte. Premierminister Velásquez Quesquén kündigte inzwischen an, es seien Ermittlungen aufgenommen worden. Offensichtlich sei die Darstellung der Ärzte „nicht wahr“ gewesen, so der Premier gegenüber CNR Noticias.
Derweil ist Crousillat nicht auffindbar. Wie La Republica berichtet, vermutet die Polizei seinen Aufenthaltsort in Chiclayo. Möglicherweise könnte er sich auch bereits ins Ausland abgesetzt haben, sollte sich diese Information bewahrheiten, wäre dies allerdings nicht auf legalem Wege verlaufen, so Juan Antonio Álvarez von der peruanischen Migrationsbehörde gegenüber CNR. Bereits 2001 hatte sich Crousillat nach dem Sturz des Fujimori-Regimes ins Ausland abgesetzt.
Crousillat hatte der in den 90er Jahren die redaktionelle Linie des peruanischen Kanal 4 (América TV) an das Fujimori-Regime verkauft und wurde dafür 2006 zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt.