In den 69 peruanischen Gefängnissen sitzen doppelt so viele Menschen ein, als es eigentlich Plätze gibt. Das gab vergangene Woche José Ávila, Vorsitzender des Programms Gefängnis- und Strafthemen der peruanischen Volksanwaltschaft bekannt. Demnach sitzen derzeit 45.000 Menschen in peruanischen Gefängnissen, die große Mehrheit davon Männer. Den Gefängnissen würde oft allgemein die Aufgabe zugedacht, Menschen zu bestrafen, obwohl sie in erster Linie dazu gedacht seien, die Gesellschaft vor bestimmten Menschen zu schützen, so Ávila gegenüber CNR.
Am schlimmsten ist die Situation in Lima, Huancayo und San Martín, wo mehr als doppelt so viele Gefangene einsitzen, als die Gefängnisse über Plätze verfügen.
Zudem kritisierte Ávila, die Gefängnisverwaltungen würden nicht hart genug gegen die Nutzung von Handys im Inneren von Gefängnissen vorgehen. Vor wenigen Tagen waren bei einer Durchsuchung des Piedras Gordas-Gefängnisses 80 Handys gefunden worden.
Gefangenenzahl geht leicht zurück
Allgemein ist trotz der anhaltenden Überfüllung der Gefängnisse nach jahrelangem Anstieg ein leichter Rückgang der Gefangenenzahl zu beobachten. Nach Statistiken des peruanischen Justizministeriums saßen im Februar 2010 fast 500 Menschen weniger im Gefängnis, als noch im Vorjahr. Damit beträgt die derzeitige Gefangenenpopulation 43.981 Personen. Mehr als die Hälfte der Gefangenen wartet noch auf einen Richterspruch.