In 60% der derzeitig 255 aktiven sozialen Konflikte in Peru kam es erst nach einem Ausbrechen von Gewalt zu einem Dialog mit der Regierung. Das prangerte Miguel Lévano Muñoz von der Konfliktprävention- und Governance-Einheit der peruanischen Volksanwaltschaft (Defensoría del Pueblo) an. Als Beispiel nannte Muñoz die Konflikte bei den Protesten illegaler Schürfer, Bergbauunternehmer und Bergarbeiter, in deren Verlauf in den vergangenen Wochen bei einer Straßenblockade in Chala (Arequipa) mehrere Personen ums Leben kamen. Die Volksanwaltschaft wirft der peruanischen Regierung vor, nicht genug für die Vorbeugung solcher Konflikte zu tun. „Wir sehen noch eine nachsorgende, keine vorsorgende Haltung des Staates. Erst, wenn er die Gewalt zu Kenntnis nimmt, kümmert er sich darum [um die Konflikte]“, so Muñoz gegenüber CNR. Deshalb forderte alle staatlichen Ebenen auf, mehr für die Konfliktprävention zu tun, falls notwendig auch mit runden Tischen.
Allein im März war die Anzahl registrierter Konflikte um 10 gestiegen, in sechs davon geht es um Umweltfragen.