Die nordperuanische Region Amazonas wird den ersten Jahrestag der schweren Zusammenstöße zwischen Ureinwohnern, lokaler Bevölkerung und der Polizei, bei denen am vergangenen 5. Juni über 30 Menschen getötet wurden, mit einem Gedenkmarsch begehen. Das berichtet CNR.
Zahlreiche Organisationen wie die Katholische Arbeitnehmerjugend, die Organisation der Menschen mit Behinderung, die Ortsgruppe der Journalistenvereinigung, mehrere Gewerkschaften sowie die Organisation der ehemaligen Wehrdienstleistenden haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Auch mehrere Parteien werden mit Vertretern vor Ort sein.
Nach Angaben der Organisatoren wird der Gedenkmarsch in El Reposo starten und von dort zur „Teufelskurve“ ziehen, um am Ort des Geschehens den „Tag der Würde der Bevölkerung des Amazonasbeckens“ (día de la dignidad amazónica) zu begehen. Diesen Namen trägt der 5. Juni in mehreren peruanischen Regionen seit vergangenem Jahr, um den Opfern der Zusammenstöße zu gedenken.
In den Wochen vor dem vergangenen 5. Juni hatten peruanische Ureinwohner (Indígena) über mehrere Wochen hinweg einen Abschnitt der Fernando Belaúnde Terry-Fernstraße besetzt, die Olmos auf der Westseite der Anden mit dem nordperuanischen Amazonasgebiet verbindet. Sie protestierten damit gegen Regierungsdekrete, durch die sie sich in ihren Rechten auf ihren Lebensraum beschnitten sahen. Als die Polizei am 5. Juni 2009 schlecht vorbereitet versuchte, die Straße gewaltsam zu räumen, starben zahlreiche Polizisten, Indígena und Mestizen. Weitere Polizisten wurden bei einer Racheaktion in einer von Indígena besetzten Erdölpumpstation getötet.