In der nordostperuanischen Regenwaldregion Loreto kam es heute auf dem Amazonas in den frühen Morgenstunden zu einem Schiffsunglück, in dessen Folge noch immer rund 80 Personen vermisst werden. Das berichtet „La Voz de la Selva“ aus Iquitos. Nach Angaben des Radiosenders war das Schiff „Camila“ in gutem Zustand, hatte allerdings nicht nur mehr Passagiere als erlaubt an Bord, sondern auch Schmuggelware, die über die kolumbianische Grenze gebracht werden sollte. Das Unglück ereignete sich gegen 2 Uhr Nachts in der Nähe von Santa Rosa (Distrikt Indiana / Provinz Maynas), nahe der Grenze zum Nachbarland Kolumbien.
Admiral Rodolfo Reátegui Rodríguez von der Generalkommandatur für Amazonas-Operationen der peruanischen Marine erklärte gegenüber La Voz de la Selva, das Schiff sei für 160 Passagiere zugelassen gewesen, nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien aber bereits mehr als 200 Passagiere gerettet worden. Das oberste Stockwerk des 3stöckigen Schiffes schaue zudem noch immer aus dem Wasser und aus dem Iinnern seien noch immer Klopfzeichen zu hören, so Reátegui Rodríguez weiter.
Wie der Zivilschutz Loreto berichtet, ist inzwischen ein Schwimmkran der Regionalregierung Loreto auf dem Weg zur Unglücksstelle. Eine Einheit der Feuerwehr ist derweil dabei, mit Schweißbrennern Löcher in die Schiffswand zu machen, um weitere Überlebende aus dem Innern des Schiffs evakuieren zu können.
Nach Angaben des Nachrichtensenders RPP waren an Bord des Schiffes auch zwei deutsche Staatsangehörige, sowie ein Italiener, die aber unverletzt geborgen werden konnten. Mehrere Brasilianer werden noch immer vermisst. Die Passagiere waren im Schlaf überrascht worden.