Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Loreto wurden im Innern der vergangene Woche gesunkenen „Camila“ neben zahlreichen Treibstoffbehältern auch 24 Kilogramm Kokain gefunden. Zumindest ersteres sollte wohl ins Nachbarland Kolumbien geschmuggelt werden. Die Drogen waren in Plastiktüten eingewickelt in einer Obstkiste unter Orangen versteckt. Wegen der Treibstoffbehälter fürchten Experten nun schwere Folgen für die Umwelt.
Derweil versuchen Schwimmkräne weiter, das Schiffswrack wieder aufzurichten, um die Suche nach weiteren Opfern fortsetzen zu können. Die Staatsanwaltschaft gibt inzwischen die Zahl der gefundenen Unglücksopfer mit 24 an. Wie viele Personen bei dem Untergang des völlig überladenen Schiffs wirklich ihr Leben verloren, wird wohl nie exakt geklärt werden können, da nur ein Bruchteil der Passagiere in die Passagierlisten eingetragen war. Neben weit mehr als 200 Passagieren und dem Schmuggelgut hatte das Schiff auch mehrere Kühe, sowie Baumaterialien geladen.
Probleme längst bekannt
Wie INFOAMAZONAS feststellen konnte, sind illegale Anlegestellen, sowie überladene Schiffe auf dem peruanischen Teil des Amazonas keine Neuheit. Teil des Problems ist aber auch, dass kaum legale Anlegestellen existieren. Nach Angaben des Regionalpräsidenten von Loreto, Iván Vásquez, existieren in der gesamten Regenwaldregion Loreto mit Iquitos und Yurimaguas nur zwei genehmigte Häfen, an denen die Anzahl der Passagiere, sowie die Ladung überprüft wird.
Die „Camila“ war in den frühen Morgenstunden des vergangenen Mittwoch bei Santa Rosa (Distrikt Indiana / Provinz Maynas / Region Loreto) vermutlich wegen Überladung in den Fluten des Amazonas versunken.
Mehr Informationen zum Thema „Peru“ und „Drogen“ finden Sie im Infoamazonas-Dossier Drogenprobleme.