Eine interessante Interpretation von „One Laptop per Child“ (OLPC), zu Deutsch „Ein Laptop pro Kind“ bietet das peruanische Bildungsministerium. Denn dort wurden daraus nun 0,06 Laptops pro Kind. So überreichte Präsident Alan García Pérez heute in Rimac, einem Distrikt der peruanischen Hauptstadt Lima, feierlich 29.414 Exemplare der OLPC-Laptops, die auf Spanisch „Una Laptop Por niño“ heißen und stellte dabei fest, Peru sei jetzt nicht mehr ein passives, sondern ein interaktives Land. So wie einst Südkorea oder Singapur, wo es eine gesellschaftliche „Revolution“ gegeben habe.
García sagte auch, es sei „schrecklich“, wenn er daran denken müsse, wie Peruaner bis heute alphabetisiert würden: Es würde beigebracht, „mit der Hand“ zu schreiben und zu lesen, „während in Europa, Japan, den Vereinigten Staaten und anderen entwickelten Ländern die Kinder im Schulalter digital alphabetisiert werden“, so García wörtlich. Die „Schuld“ hat er sich dann wohl auch selbst zuzuschreiben, seine Regierung führte eine aggressive Alphabetisierungskampagne durch – zumindest auf dem Land mit Stift und Papier.
Wie das peruanische Bildungsministerium erklärte, werden in Lima 29.414 OLPC-Laptops verteilt, die dann von 455.366 Schülern, sowie 17.936 Lehrern genutzt werden sollen. Landesweit wurde für die kommenden Monate ein Projekt angekündigt, für das 230.705 OLPC-Laptops an 718.499 Schüler und 85.413 Lehrer in 16.412 Schulen verteilt werden. Das wären dann 0,32 Laptops pro Kind, beziehungsweise, rechnet man auch die Lehrer mit ein, 0,29 Laptops pro Nutzer.
Peru ist Großabnehmer der OLPC-Laptops, zahlreiche Schulen, besonders im ländlichen Raum, wurden bereits damit ausgerüstet – dabei bekam zumindest an der INFOAMAZONAS bekannten Schule wirklich jedes Kind ein Exemplar. Neben den Laptops wurde in diesem Fall auch ein zentraler Computer für das Lehrpersonal eingerichtet.
Dieser Beitrag ist Teil des INFOAMAZONAS-Spezial Peru in Zahlen und Statistiken. Hinweise und weitere Informationen finden Sie dort.
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