Mindestens 400 Barrel Erdöl aus einem Tankschiff sind am vergangenen Samstag bei Saramuro (Distrikt Parinari / Provinz und Region Loreto) in den Marañón geflossen und bringen damit nicht nur Teile des fragilen Amazonas-Ökosystems, sondern auch die Bewohner mehrerer Ortschaften in Gefahr. Das berichtet Radio La Voz de la Selva (LVS). Die Bewohner der Ortschaften verfügen, so LVS, über kein eigenes Trinkwassersystem und sind deshalb auf das Flusswasser angewiesen. Der Zivilschutz hat inzwischen mit der Lieferung von abgepacktem Trinkwasser begonnen.
Das verantwortliche Unternehmen, Pluspetrol, übernahm die Verantwortung. Nach Angaben des peruanischen Energie- und Bergbauministeriums war das Tankschiff wegen des niedrigen Wasserstandes gestrandet, wobei die Außenhaut beschädigt wurde. Eine Abordnung der Regionalregierung Loreto plant derweil die Entnahme von Wasserproben an verschiedenen Stellen des Marañón. Der Fluss ist einer der wichtigsten Amazonas-Zuflüsse.
Norman Lewis del Alcázar, Interimspräsident der Region, kritisierte die Informationspolitik von Pluspetrol. „Wie ist es möglich, dass weder die Staatsanwaltschaft, noch die Regionaldirektion für Energie und Bergbau informiert wird“, sagte del Alcázar gegenüber LVS.
Umweltschützer sprechen von größeren Mengen ausgelaufenen Öls.
Der Distrikt Parinari gehört zur Provinz Loreto in der gleichnamigen Region, die im Norden an das Nachbarland Ecuador grenzt, und hat 7.292 Einwohner.
In einem Brief kritisiert die Kirchengemeinde Santa Rita de Castilla – Río Marañón die Säuberungsarbeiten.