Eine Gruppe von Coca-Produzenten aus der Provinz Padre Abad (Region Ucayali) hat die ostperuanische Federico Basadre-Fernstraße zwischen Tingo María (Region Huánuco) und Aguaytía blockiert. Das berichtet der Radiosenderverbund CNR. Zuvor hatten verschiedene Organisationen von Coca-Produzenten zu Protesten gegen die Arbeit des CORAH-Projektes aufgerufen, dessen Mitarbeiter großflächig Coca-Anpflanzungen zerstören. CORAH ist eine Behörde des peruanischen Innenministeriums zur Kontrolle und Verringerung des Coca-Anbaus.
Allein das staatliche Coca-Unternehmen ENACO darf mit Coca handeln, nur mit ENACO-Lizenz ist der Coca-Anbau legal. Nach Angaben der CNR haben sich auf beiden Seiten der Straßensperre hunderte Fahrzeuge aufgestaut, die eigentlich Ucayali, Huánuco oder die Region San Martín anfahren wollten. Ein Ende der Proteste ist bislang nicht in Sicht.
Coca ist nicht nur eine rituelle Pflanze und ein traditionelles Heilmittel in den Anden, sondern auch Grundstoff für die Herstellung der Droge Kokain. Nach Einschätzung von Experten geht das Gros der Cocaproduktion in der Umgebung von Aguaytía in die Drogenproduktion. Während der Polizeiaktivitäten der vergangenen Tage wurden im direkten Umfeld der Stadt fünf illegale Drogenlabore entdeckt.
Coca-Produzent stirbt bei Zusammenstößen mit der Polizei
Wie der Nachrichtensender RPP berichtet, kam bei Aguaytía ein 39jähriger Coca-Produzent ums Leben, der gemeinsam mit Kollegen mit Gewalt versucht haben soll, die Polizei von der Zerstörung ihrer Coca-Felder abzuhalten. Zwei weitere Personen haben Schussverletzungen.
Mehr Informationen zum Thema „Peru“ und „Drogen“ finden Sie im Infoamazonas-Dossier Drogenprobleme.