Die Regionalregierung Amazonas hat die Ureinwohner-Sprachen Awajún, Wampis und Quechua als offizielle Amtssprachen anerkannt. Die Entscheidung des Regionalrates fußt auf dem Artikel 55 der peruanischen Verfassung, in dem festgelegt ist, dass in erster Linie Spanisch, aber in Regionen, wo Ursprachen vorherrschen, auch diese Amtssprache sind.
In den Distrikten Imaza und Aramango (Provinz Bagua), sowie in der Provinz Condorcanqui gehören rund 90% der Bevölkerung zu den Awajún oder den Wampis. Insbesondere im Süden der Region wird in einigen Orten bis heute Quechua gesprochen.
Die Anerkennung bedeutet, dass vermehrt Lehrer für diese Sprachfamilien ausgebildet und eingesetzt werden können. Zudem bedeutet der Schritt eine Selbstverpflichtung der Regionalregierung, auch Gesundheitspersonal mit entsprechenden Sprachkenntnissen einzusetzen. Bei Gerichtsprozessen müssen entsprechende Übersetzer gestellt werden.
Aus welchen Mitteln die entsprechenden Fortbildungen finanziert werden sollen geht aus dem Beschluss des Regionalrates nicht hervor. Da Ende des Jahres eine neue Regionalregierung ihre Arbeit aufnehmen wird, ist von einer baldigen Durchsetzung deshalb nicht auszugehen.