Bereits seit Jahren ist er hoch gehandelter Anwärter, diesmal hat es endlich geklappt: Der peruanische Schrifsteller, Politiker und Journalist Mario Vargas Llosa bekommt den Literaturnobelpreis verliehen. In einer ersten Reaktion erklärte Vargas Llosa, er habe die Ankündigung zunächst für einen Scherz gehalten.
Der peruanische Präsident Alan García gratulierte Vargas Llosa und sprach von einem „großen Tag für Peru“. Es sei „nur gerecht“, einem solchen Peruaner internationalen Formates den Literaturnobelpreis zukommen zu lassen, so García.
Mario Vargas Llosa wurde 1936 in der südperuanischen Stadt Arequipa geboren. Als Kind ging er für mehrere Jahre auf eine Militärschule in der peruanischen Hafenstadt Callao, eine Erfahrung, die ihn sehr prägte und die er unter anderem in seinem Roman „La Ciudad y los Perros“ verarbeitet. Wie dieses setzen sich viele seiner Bücher kritisch mit der peruanischen Realität auseinander. Zunächst links orientiert, rückte Vargas Llosa immer mehr ins politische Zentrum – 1990 gar bis zur Präsidentschaftskandidatur – , wo er vorwiegend marktliberale Positionen vertrat und vertritt.
Abseits politischer Linien steht aber vor allem ein Thema im Mittelpunkt von Vargas Llosas Werk: Die [politische] Freiheit. Egal ob gegen die Fujimori-Diktatur oder Chávez-Venezuela wird er nicht müde, diese Freiheit einzufordern.
Der mit 10 Millionen schwedischen Kronen dotierte Preis wird am 10. Dezember in Schweden überreicht.