An diesem Donnerstag, dem 4. November, wird in Lima der Grundstein für den „Ort der Erinnerung“, einer Gedenkstätte für die Opfer des Terrors im Peru der 80er und 90er Jahre gelegt. Zur Grundsteinlegung hat sich neben dem peruanischen Präsidenten Alan García auch der deutsche Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel angekündigt, der derzeit durch Lateinamerika reist.
Der Bau und Unterhalt des „Lugar de la Memoria“ (Ort der Erinnerung) wird von der BRD finanziell unterstützt. Bereits seine Planung hatte in Peru zu heftigen Debatten geführt. So hätten Teile der peruanischen Regierung, insbesondere der damalige Verteidigungsminister Antero Flores, das zugesagte Geld lieber für andere Projekte ausgegeben.
Gedenkstätten-Projekt von Heidemarie Wieczorek-Zeul mitinitiiert
Angestoßen hatte das Projekt, nach Angaben der Planungskommission eine Art „lebendiges Museum“, ursprünglich Niebels Amtsvorgängerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bei einem Besuch in Lima. Es entsteht im Stadtteil Miraflores der peruanischen Hauptstadt Lima. Bereits im kommenden Jahr sollen erste Ausstellungsräume zugänglich gemacht werden, Kritiker halten den Termin für utopisch.
Von der Vargas Llosa-Kommission zur de Szyslo-Kommission
Der Planungskommission hatte zunächst der peruanisch-spanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa vorgestanden, er verließ sie aber aus Protest gegen ein Regierungs-Dekret, das Straffreiheit für in Menschenrechtsverletzungen verwickelte Angehörige des peruanischen Militärs bedeutet hätte. Nun sitzt ihr der Künstler Fernando de Szyslo vor.
Niebel mit strammem Programm
Nach Angaben des BMZ wird Dirk Niebel in Peru Gespräche zu den Themen Dezentralisierung, Good Governance, Alternative Entwicklung zum Drogenanbau, Ländliche Entwicklung und Ressourcenschutz sowie Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft führen, das Alumniportal Deutschland in Peru präsentieren, den Grundstein für ein Ausbildungszentrum für Umwelttechnologien legen, und sich zum Ehrenbürger von Tocache ernennen lassen.