Seit wenigen Tagen ist in Peru ein Gesetz in Kraft, nach dem auch Fußgänger für Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr zur Kasse gebeten werden. Über 2.000 solcher Strafzettel seien bereits verteilt worden, berichten peruanische Medien. Dass da viele Fußgänger „leider keine Ausweispapiere dabei haben“, bzw. „ihre Wohnadresse vergessen haben“ versteht sich von selbst.
Dass es sich bei dem Gesetz um eines für Großstädte handelt, zeigte sich bereits nach wenigen Tagen. So wird aus Sicuani (Region Cusco), Chota (Cajamarca) und Chachapoyas (Amazonas) berichtet, die Polizei würde bislang auf Knöllchen für Fußgänger verzichten. Der Grund: Nur wenige Straßen und praktisch keine der wenigen vorhandenen Ampeln verfügt überhaupt über gekennzeichnete Fußgängerüberwege.
Ohne entsprechende Beschilderung könne man keine Strafzettel verteilen, so Luis Enrique Farías von der Polizeidivision Canchis gegenüber Radio Sicuani.
Nach dem Gesetz kostet das Ignorieren einer roten Ampel für Fußgänger 72 Nuevos Soles, das Aus- und Einsteigen aus und in ein fahrendes Fahrzeug immerhin noch 27 Nuevos Soles. Bei besonders schweren Fällen („betrunken oder unter Drogeneinfluss leichtfertig die Straße überquert“) werden 108 Nuevos Soles fällig, wer nicht rechtzeitig bezahlt, muss mit einem entsprechenden Eintrag bei INFOCORP, einer Art peruanischer Schufa, rechnen. Außerdem darf für zwei Jahre kein Führerschein erworben oder erneuert werden.