Unter extremem Druck hat Perus Innenminister Fernando Barrios heute Nachmittag seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor war bekannt geworden, dass Barrios, der zuvor die staatliche Angestelltenkrankenkasse ESSalud geführt hatte, bei seinem Wechsel in die Regierung eine Abfindung von beinahe 190.000 Nuevos Soles bekommen hatte – 90.000 davon wegen „widerrechtlicher Entlassung“. Auf einen solchen Tatbestand konnte sich Barrios nach Angaben der Tageszeitung „Peru21“ bis zum Ende seines dreijährigen Vertrages bei Essalud berufen. Sein Arbeitsverhältnis endete dann mit seiner Berufung zum Minister am 13. September diesen Jahres, genau 2 Jahre, 11 Monate und 29 Tage nach seinem Arbeitsantritt bei Essalud.
Obwohl Essalud inzwischen die Rechtmäßigkeit der Zahlungen bestätigt und Barrios selbst die Schenkung des Geldes an Pflegeheime der Angestelltenkrankenversicherung angekündigt hatte, wurden im Laufe des Tages die Rücktrittsforderungen immer lauter, zuletzt hatten selbst Abgeordnete seiner Partei (APRA) den Vorgang als „politisch gesehen unglücklich“ bezeichnet. Barrios selbst gestand ein, ihm habe bei dem Fall der politische Weitblick gefehlt. Dennoch sei bei den Zahlungen alles legal gewesen, so Barrios.
Nach Angaben seiner Pressestelle hat Präsident García das Rücktrittsgesuch Barrios‘ angenommen. Die Vereidigung seines Nachfolgers wurde für heute 18 Uhr (Ortszeit) angekündigt.