Ein Team von Archäologen hat bei Casual im nordperuanischen Distrikt La Peca (Provinz Bagua / Region Amazonas) acht mit mumifizierten menschlichen Überresten gefüllte Tongefäße gefunden. Wie Grabungsleiter Quirino Olivera Núñez gegenüber der Tageszeitung „El Comercio“ erklärte, handelt es sich dabei um Objekte, die bislang noch keiner prähistorischen peruanischen Kultur zugeordnet werden konnten und rund 2.600 Jahre alt sind.
Jedes der gebrannten Tongefäße ist ca. 1,20 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 80 Zentimetern. Zum Schutz ihrer Toten verschlossen die noch unbekannten Bestatter an den Gefäßen ein Deckel an. Eines der Gefäße ist kunstvoll verziehrt, die Archäologen vermuten daher, dass es sich dabei um die Knochen eines Mitglieds der damaligen lokalen Elite handelt. Ähnliche Funde waren vereinzelt bereits in der Vergangenheit gemacht worden, vorwiegend durch Landwirte auf ihren Feldern. Zum ersten Mal konnte nun eine entsprechende Fundstätte nach wissenschaftlichen Kriterien untersucht werden.
Der Fundort, eine Grabungsstätte in der Nähe des 282-Einwohner-Dörfchens Casual, das sich in der Nähe von Bagua (Chica/Capital) befindet, war nach Einschätzung der Archäologen eine Tempelanlage.