Einen Tag nach der Stichwahl in 10 peruanischen Regionen stehen die ersten Sieger fest. Auf die Schulter klopfen dürfen sich diese aber noch nicht all zu kräftig: Viele siegten mit weniger als 50% der abgegebenen Stimmen, die Wahlbeteiligung lag mit 77,6% -im Anbetracht von Wahlpflicht- recht niedrig.
Obwohl bislang in keiner Region ein amtliches Endergebnis verkündet wurde, zeichnet sich ab, dass in den Regionen Tumbes, Puno, Lima und Huanuco kein Kandidat mehr als 50% der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen konnte, obwohl jeweils nur zwei Kandidaten gegeneinander antraten. Da allerdings nur die gültigen Stimmen zur Kandidatenbestimmung herangezogen werden, ist die absolute Mehrheit dennoch möglich.
Außer in Lambayeque, wo der Kandidat der Partei „Alianza para el Progreso“ 71% der gültigen Stimmen auf sich vereinigen konnte, ist in den meisten Regionen der Vorsprung des jeweiligen Erstplatzierten sehr klein. So beträgt er nach derzeitigem Stand in Ica und Huánuco weniger als 1%, in Puno und Tumbes rund 5%, in Amazonas, Lima und Madre de Dios weniger als 10%, sowie weniger als 20% in Ayacucho.
Ziel der Stichwahl war es eigentlich gewesen, in den Regionen für klare Mehrheiten zu sorgen, die den noch jungen Regionalregierungen zu einer größeren Legitimität verhelfen sollten. Deshalb war, mitten im Wahlkampf, für die Regionalpräsidentschaftswahl die 30%-Hürde eingeführt worden. Lag kein Kandidat darüber, mussten die beiden bestplatzierten Kandidaten zur Stichwahl antreten.
IN AMAZONAS
In der Region Amazonas ist dem Kandidaten von „Juntos por Amazonas“, José Arista, der Sieg kaum noch zu nehmen. Entsprechende Feierlichkeiten begannen bereits gestern, wo Arista und seine Anhänger auf der Plaza de Armas von Chachapoyas ausgelassen ihren Sieg begossen. Es sei darauf hingewiesen, dass bereits nach der ersten Wahlrunde am 3. Oktober der Sieg auf diese Weise gefeiert wurde – und sich einen Tag später herausstellte, dass Arista die nötigen 30% der gültigen Stimmen doch verfehlt hatte. 7% der Stimmen sind bislang noch nicht ausgezählt.
KURIOS
Da wegen eines fehlenden Wahlhelfers im südperuanischen Pisco ein Wahllokal nicht öffnen konnte, begannen Menschen in der Schlange vor dem Lokal, Geld zu sammeln, um einen älteren Herrn damit zu Motivieren, das Amt ersatzweise zu bekleiden. Dieser nahm das Geld dankend an. Im Wahllokal kam er niemals an. Glücklicherweise fand sich wenig später ein „freiwilliger“ Wahlhelfer.
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