Ranger des nordperuanischen Naturparks „Cordillera de Colán“ haben kunstvolle Silberschmiede- und Steinmetzarbeiten gefunden, sowie eine mutmaßliche Inka-Ruine entdeckt. Das gab gestern die Biologin Leyda Gueiler Rimarachín bekannt, die als Biologin für das Büro Bagua Grande des Naturparks arbeitet. „Die Stücke sind sehr Kunstvoll bearbeitet, gut erhalten und zeigen, dass die vorkolombinischen Kulturen auf dem Boden von (der Region) Amazonas bereits die Schmiedekunst beherrschten“, so Gueiler Rimarachín. Ein besonders fein bearbeitetes Objekt scheint wohl eine Art Schutzschild dargestellt zu haben.
Zur genaueren Untersuchung wurden einige der gefundenen Gegenstände bereits in die Regionalhauptstadt Chachapoyas überführt, wo sie von Spezialisten des regionalen Kulturinstitutes untersucht werden sollen. Für die kommenden Tage wird mit der Ankunft von Archäologen des Kulturinstitutes gerechnet, die an der Fundstelle erste Vorabuntersuchungen durchführen sollen. Bislang ist die Fundstätte von einer dichten Vegetation überwuchert und daran will die Naturparkverwaltung auch bis zum Eintreffen der Archäologen nichts ändern. Damit soll die Fundstätte selbst vorerst konserviert bleiben, auch zum Schutz vor eventuellen Schatzräubern.
Sollten die Spezialisten der Fundstätte eine große Bedeutung zumessen, werde die Parkverwaltung die Einstellung weiterer Mitarbeiter prüfen, insbesondere solche mit archäologischer Ausbildung, so der Leiter des Naturparks Cordillera de Colán, César Bartra. Mitarbeiter des Parks hätten bereits über weitere Ruinen berichtet.
Der Naturpark Cordillera de Colán umfasst Teile der Distrikte Aramango und Coppalin in der Provinz Bagua, sowie den Distrikt Cajaruro in der Provinz Utcubamba, allesamt Teile der Region Amazonas. Der 39.215 Hektar große Naturpark wurde vor einem Jahr eröffnet.