Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind bei Mollendo (Provinz Islay / Region Arequipa) bislang drei Menschen gestorben. Das berichtet die Tageszeitung La República. In den vergangenen Tagen hatte die Polizei begonnen, eine Straße zu räumen, die von Gegnern des Kupferbergbauprojektes „Tía María“ besetzt worden war. Das dritte Todesopfer starb gestern an einer Schusswunde. Im Rahmen der Demonstrationen waren mehrere Busse und Lastwagen, sowie das lokale Büro der Regierungspartei APRA und das Rathaus in Brand gesetzt worden. In Mollendo kam es vereinzelt zu Plünderungen. Nach eigenen Angaben setzt die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein, um der Lage Herr zu werden. Zum Abfeuern wurde neben mehreren Fahrzeugen auch ein Hubschrauber eingesetzt. Wie die Tageszeitung El Comercio berichtet, wurden 6 Personen mit Schussverletzungen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.
Die peruanische Volksanwaltschaft rief derweil die Regierung auf, mit den entsprechenden Fachministern nach Islay zu reisen, um den Dialog wieder aufzunehmen. In einem ersten Schritt entschied das peruanische Bergbau- und Energieministerium MEM, die Prüfung der Umweltverträglichkeitsstudie des Bergbauprojektes tía María um 180 Tage -bis nach dem Antritt der neuen Regierung- zu verschieben.
Im Jahr 2009 hatte sich bei einer Volksbefragung in Islay die große Mehrheit gegen die Durchführung des Bergbauprojektes ausgesprochen.