Mit der Unterzeichnung der „Erklärung von Lima“ haben sich die Präsidenten Perus, Mexikos, Chiles und Kolumbiens am vergangenen Donnerstag auf die Gründung der Alianza del Pacífico (dt. Pazifik-Allianz) geeinigt. Die Gruppe dieser laterinamerikanischen Pazifik-Anrainerstaaten bezweckt damit, auf lange Sicht gegenseitig die Grenzen für Güter, Dienstleistungen und Personen zu öffnen. Damit tritt die Pazifik-Allianz nicht nur in Konkurrenz zum „Mercado Común del Sur“ (MERCOSUR) zwischen Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela, sondern auch zur Andengemeinschaft (CAN), deren Ziel ebenfalls die gegenseitige Öffnung der Märkte und Grenzen ist.
Pikant ist, dass mit Kolumbien und Peru gleich zwei CAN-Mitgliedsstaaten Teil der Pazifik-Allianz werden. Die CAN sei ein Raum des freien Warenverkehrs und es sei nur schwer vorstellbar, dass sie darüber hinaus kommen werde, so der peruanische Außenminister José Antonio García Belaunde. Dagegen sind sich nach Ansicht von Perus Chefdiplomat die Länder der Pazifik-Allianz „im Klaren über ihre Entwicklungs- und Handelskriterien, sowie die Notwendigkeit, beim freien Waren-, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehr voranzukommen“.
Chiles Präsident Sebastián Piñera kündigte an, man strebe an, sich an den Pazifikanrainern zu orientieren, die nicht nur die Hälfte der Weltbevölkerung, sondern auch die Hälfte des Weltbruttoinlandsproduktes auf sich vereinen. Perus Präsident Alan García sah das ganze etwas nüchterner und sprach von den Schwierigkeiten, die dieser „Keim eines Abkommens“ noch mit sich bringen werde. Er erwähnte dabei unter anderem die notwendige Angleichung von Standards, Universitätstiteln und anderen für den Freihandel notwendigen Grundlagen.
Rahmenabkommen möglicherweise im Dezember
Bis Dezember diesen Jahres werden mehrere Arbeitsgruppen ein Rahmenabkommen als rechtliche Grundlage der Allianz erarbeiten. Beobachtend wird daran auch Panamá teilnehmen. Nach der formellen Gründung soll die Allianz zunächst für Panama, dann auch für weitere interessierte Staaten geöffnet werden.
Begonnen hat die Anpassung rechtlicher Regelungen bereits zwischen Chile, Peru und Kolumbien. Die drei Länder hatten sich darauf geeinigt, ihre Aktienmärkte in Lima, Bogotá und Santiago de Chile zusammenzulegen.
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