In drei Monaten ist die Amtszeit von Präsident Alan García – und damit wohl auch von Premierministerin Rosario Fernández – zu Ende, dennoch musste das Ministerkabinett erneut umgebildet werden, nachdem der Landwirtschaftsminister und Agrarunternehmer Rafael Quevedo von seinem Amt zurück getreten ist. Quevedo wird vorgeworfen, eine von ihm finanzierte Hühnerschlachterei in Trujillo halte sich nicht an Umweltvorschriften und verfüge über keine Betriebserlaubnis. Die Journalisten des Fernsehprogramms „Cuarto Poder“ waren zuvor Klagen von Anwohnern nachgegangen, die sich über Abfälle aus der Hühnerschlachtung beschwert hatten. Die Staatsanwaltschaft hat Cuarto Poder zufolge inzwischen bestätigt, dass die Schlachterei „El Rocio S.A.“ über keinen der vorgeschriebenen Entsorgungsmechanismen verfügt. Zuletzt war Quevedo auch wegen der Entscheidung seines Ministeriums unter Druck geraten, die Einfuhr genetisch modifizierten Saatgutes unter Auflagen freizugeben.
In seinem Rücktrittsgesuch erklärte Quevedo, er wolle mit seinem Schritt „verhindern, dass das Bild der Regierung ungerechterweise beschädigt“ werde. Er sei gewillt „alles daran setzen, alles aufzuklären und jeden Zweifel über den genannten Sachverhalt beiseite zu räumen“, so Quevedo.
Quevedos Nachfolger wird der bisherige Produktionsminister Jorge Villasante, dessen Posten wiederum der ehemalige Sekretär des Präsidentenpalastes und erfolglose Andenparlamentskandidat Luis Nava Guibert einnehmen wird.