Die peruanische Wahlbeobachterorganisation Transparencia hat ihren ersten Bericht über den Verlauf der Präsidentschaftswahl veröffentlicht, in dem ein bislang weitgehend friedlicher Verlauf der Wahlen konstatiert wird. Selbst in Puno, wo die Stimmung bis vor wenigen Tagen noch wegen Protesten gegen Bergbauaktivitäten sehr aufgeheizt war, öffneten die Wahllokale ordnungsgemäß. Lediglich aus Lima werden Unregelmäßigkeiten berichtet. So soll es heute zu Anruf-Aktionen gekommen sein, in denen die Angerufenen zur Unterstützung von Keiko Fujimori aufgerufen wurden. Wahlwerbung ist am Wahltag selbst verboten. Insgesamt registrierte Transparencia 156 Unregelmäßigkeiten, die meisten davon wegen unerlaubter Wahlwerbung in der Nähe von Wahllokalen. So wurde in San Pedro de Lloc (Provinz Pacasmayo / Region La Libertad) auf dem Boden eines Wahllokals ein Bonbon mit der Aufschrift „Fuerza 2011“ – der Partei von Kandidatin Keiko Fujimori – gefunden. Andererorts wurden Flugblätter und Zeitschriften für und gegen die beiden Kandidaten verteilt. In zwei Wahllokalen in der peruanischen Hauptstadt Lima waren Beispielwahlzettel, die zu Demonstrationszwecken in den Wahlurnen hingen, zugunsten eines bzw. einer Kandidatin ausgefüllt.
Am schwersten wiegt wohl der Bericht eines Transparencia-Volunteers aus San Miguel (Lima), der berichtet, dass im Wahllokal in der Grundschule Roque Sáenz Peña mehrere Wahlzettel gefunden wurden, die bereits zugunsten Fuerza 2011 ausgefüllt waren.
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