Obwohl die Unterhändler der protestierenden Aymara aus der südperuanischen Region Puno bei ihren Verhandlungen mit Regierungsvertretern in der Hauptstadt Lima über erste Einigungspunkte berichten, stürmte heute eine Gruppe von Demonstranten den Flughafen von Juliaca. Beim Versuch der Polizei, die Demonstranten mit Tränengas und Schüssen aufzuhalten, kamen nach Angaben von Radio Juliaca fünf Menschen ums Leben. Radio Onda Azúl aus Puno bestätigt diese Zahl.
Bereits seit mehreren Wochen demonstrieren Bewohner aus dem Süden der Region Puno, insbesondere Aymaras, gegen die Vergabe von Bergbaulizenzen in ihrer Region. Auslöser der Proteste war ein Regierungsdekret aus dem Jahr 2007 (Decreto Supremo Nº 083-2007-EM), das der kanadischen Bear Creek Mining Company sieben Bergbaukonzessionen in der Provinz Chucuito zugesteht („Projekt Santa Ana“). Wie der Kongressabgeordnete für Puno, Yonhy Lescano, sowie das peruanische Energie- und Berbauministerium übereinstimmend mitteilen wurde das Dekret inzwischen für ungültig erklärt. Zudem sollen für alle weiteren Bergbauprojekte in Puno Konsultationsverfahren stattfinden. Dennoch ist der Flughafen von Juliaca weiterhin besetzt, alle Flüge wurden abgesagt.
Nicht nur in Juliaca, auch in Azángaro kam es zu Ausschreitungen. Eine Mautstation der interozeanischen Straße wurde angezündet und brannte ab, die Straße selbst ist mit Steinen blockiert. Die Proteste sollen aufrecht erhalten werden, bis die Entscheidung des Ministeriums morgen im Gesetzesblatt „El Peruano“ veröffentlicht wird.
NACHTRAG
Wie Radio Onda Azúl berichtet, zündeten die Streikenden am Flughafen Inca Manco Capac in Juliaca mehrere Fahrzeuge an. Inzwischen sollen mehr als 30 Personen verletzt worden sein. In der Innenstadt von Juliaca kam es zu Plünderungen. In Azángaro wurde eine Polizeistation und eine Filiale der Nationalbank angegriffen.
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