Der ehemalige Vorsitzende der Wahrheits- und Versöhnungskommission (CVR) Salomón Lerner sieht die Gefahr des Auftauchens einer neuen Terrorführerfigur wie dem Sendero-Luminoso-Kopf Abimael Guzmán. In einem Interview mit Ideeleradio erklärte der Philosoph, sollten Gesellschaft, Regierung und Staat sich weiterhin so verhalten wie bisher – und nicht verstehen, dass Peru Vielfalt in der Einheit heißt und keine Solidaritäts- und Dialogbindungen zu den Peruanern geschaffen werden, bei denen der Staat nicht einmal den grundlegendsten demokratischen Verpflichtungen nachkommt, bestehe dieses Risiko. Gefragt nach den Zusammenstößen und Ausschreitungen bei Protesten in Puno, Huancayo und Huancavelica sagte Lerner, man sei dabei, die Bevölkerung zu einem gefundenem „Fressen der Demagogen und Fanatiker“ zu machen. Es entstehe eine Art Chaos – weil man immer von der „goldenen Entwicklung“ höre, die lediglich als „Wachstum der Zahlen, nicht des Wohlstandes“ zu spüren sei.
Hinweis: Salomón Lerner Fébres wird Mitte Juli in Hamburg sein, wo er im Rahmen des Kolloquiums „Perú: Medios Memoria y Violencia“ sprechen wird, das die Universität Hamburg gemeinsam mit der Universidad Antonio Ruiz de Montoya (Lima) veranstaltet. Die Teilnahme ist Kostenlos, um eine Anmeldung wird gebeten. Nähere Informationen finden Sie unter http://www.memoria-violencia.de.