Nach der Universität Yale hat sich der peruanische Präsident Alan García ein neues Ziel der Kulturgüterrückführung auf die harte Tour ausgesucht. Nachdem Yale bereits einen Teil der Anfang des vergangenen Jahrhunderts von Machu-Picchu-„Entdecker“ Hiram Bingham mitgenommenen Fundstücke zurückführte und den Rücktransport aller weiteren Stücke bereits angekündigt wurden, trifft es nun das Världskulturmuseet Göteborg (Weltkulturmuseum Göteborg). Im Bezug auf das Forschungsmuseum erklärte García, die Stadtverwaltung Göteborg sei „Komplize bei der Entwendung von mehr als 100 Webtüchern der Paracas-Kultur, die vor 2.000 Jahren eine Webtechnik entwickelte, die nach Anzahl der Fäden nicht einmal heutige Maschinen erreichen.“ Deshalb habe man Interpol eingeschaltet und rechtliche Schritte eingeleitet, so García.
Bislang war die peruanische Regierung mit Belegen ihres Vorwurfs der illegalen Ausfuhr der Stücke sehr zurückhaltend. Angeblich sollen diese in den 1930er Jahren aus Peru geschmuggelt worden und über Umwege in das Museum gelangt sein. Bereits seit mehreren Monaten liefen Verhandlungen zwischen Vertretern Perus und den Behörden der zweitgrößten Stadt Schwedens. Die Museumsverantwortlichen aus Göteborg gaben sich überrascht über die nun erfolgte Verschärfung des Tons von peruanischer Seite. Nach ihrer Ansicht waren die Verhandlungen über die Rückgabe bereits fortgeschritten gewesen. Deshalb sei man nun „sehr erstaunt“, so der Göteborger Kulturbürgermeister Björn Sandmark gegenüber der Tageszeitung „Peru21“.
Peru verfolgt in den vergangenen Jahren das Ziel, insbesondere illegal ausgeführte historische Objekte zurückzuführen.
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