Wenige Tage vor dem Ablauf seiner Amtszeit hat der ehemalige peruanische Präsident Alan García Ende Juli noch per Dekret das Olmos-Tinajones-Projekt, durch das Wasser von der Ostseite der Anden die Andenwestseite Urbar machen soll, zu einem Staatsziel erklärt und damit in der Region Loreto eine Protestlawine losgetreten. In seltener Einigkeit wehren sich Regionalregierung, Kirchen, Uweltaktivisten und Kongressabgeordnete gegen den von ihnen befürchteten Eingriff in das „ökologische Gleichgewicht“. Regionalpräsident Iván Vásquez Valera fordert in einer Stellungnahme, das Dekret sofort zurück zu nehmen. Es gefährte das tropische Ökosystem und damit auch die Wirtschaft nicht nur Loretos, sondern aller [amazonischen] Regenwaldregionen, so Vásquez Valera. Gleichzeitig rufen zahlreiche Umweltgruppen für den 19. August zu einer Demonstration auf, um gegen das Dekret der García-Regierung, sowie gegen das Olmos-Projekt überhaupt zu protestieren.
Das Olmos-Tinajones-Projekt besteht aus einem Staudaum („el Limón“), der den Huancabamba-Fluss aufstaut, um einen Teil des Wassers durch einen Tunnel („trasvase“) in die dem Pazifik zugewandte nordperuanische Wüstenregion zu leiten und dort landwirtschaftliche Großprojekte zu initiieren. Noch etwas weiter nördlich, in der Region Piura, ist ein ähnliches Projekt geplant.
Während der Regierungszeit von Alan García kam es häufig zu sozialen Konflikten mit zahlreichen Toten, da wichtige wirtschafts- und sozialpolitische Entscheidungen ohne breite Diskussion und ohne Konsultation der Betroffenen per Dekret entschieden wurden.