Die peruanische Polizei hat auf Anweisung des Innenministeriums die Vernichtung illegaler Coca-Pflanzungen im Gebiet des oberen Huallaga-Tals vorrübergehend gestoppt. Dies sei geschehen, um die aktuellen Maßnahmen, sowie deren Durchführung zu überprüfen, so der neue Chef der Antidrogenbehörde DEVIDA, Ricardo Soberón, gegenüber der Tageszeitung „La República“. Der Stopp der Polizeiaktionen hat in Peru zu einer Debatte über Sinn und Unsinn der Coca-Vernichtung geführt. Während Gegner des Vernichtungs-Stopps das Vorgehen des Innenministeriums für fahrlässig halten, sehen Analysten wie der ehemalige Justizminister Diego García Sayán darin einen wichtigen Schritt. Was während der vergangenen fünf Jahre geschehen sei, „hat nicht funktioniert“, so García Sayán. Peru sei der Coca-Vernichtung zum Trotz zum weltweit größten Kokainexporteur aufgestiegen.
Premierminister Salomón Lerner Ghitis stellte sich hinter DEVIDA-Chef Soberón. „Die Regierung verfolgt weiterhin die Politik der Vernichtung illegalen Anbaus [von Coca] und wird die für den Erfolg der Eingriffe notwendigen Instrumente verfeiern“, so Lerner Ghitis.
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