Zwei nachtaktive Anden-Affen (Aotus miconax), eine geschützten Tierart, die nur in den Regionen Amazonas und San Martín (Peru) heimisch ist, wären beinahe Opfer von Wilderern geworden. In einer gemeinsamen Aktion spürten Beamte des örtlichen Kommisariats mit Hilfe des Bürgermeisteramtes die Wilderer auf und beschlagnahmten das Jungtier und seinen Vater.
Zunächst war geplant, die beiden Tiere möglichst bald wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückzubringen. Bei der Jagd hatten die Wilderer aber offensichtlich dem älteren Affen einen Arm gebrochen und ein Auge verletzt, eine sofortige Rückführung war so unmöglich. Da aber weder die Polizei, noch das Bürgermeisteramt über Erfahrungen mit der artgerechten Affenhaltung verfügten, wurde die Hilfe der Biologin Fanny M. Cornejo hinzugezogen, die in der Nähe für die NGO Yunkawasi arbeitete. Diese Empfahl, die Affen nach einer Voruntersuchung im Gesundheitsposten Pedro Ruiz Gallo zunächst in Chachapoyas veterinärmedizinisch behandeln zu lassen und dann vorrübergehend dem Zoo in Huachipa (bei Lima) zu übergeben. Je nachdem, wie die Heilung der Verletzungen vorangeht, sollen die beiden Affen möglichst bald wieder in den Wäldern oberhalb Churujas ausgewildert werden.
Da Chachapoyas derzeit über keinen Tieraugenspezialisten verfügt, nahm sich ein normaler Augenarzt des älteren Affen an, leider war das Auge dennoch nicht mehr zu retten. Rómulo Vargas Más, Bürgermeister von Churuja, versprach, sein Amt übernehme die Kosten für die Operation. Für Churuja sind die Affen wichtig, ziehen sie doch interessierte Reisende aus der ganzen Welt an.
Der nachtaktive Anden-Affe steht auf der roten Liste vom Aussterben bedrohter Arten – gegen die Wilderer wurde Anzeige erstattet.