Am Donnerstag werden die 130 peruanischen Kongressabgeordneten in der Region Ica erwartet, um dort eine „dezentrale Parlamentssitzung“ abzuhalten. Zurück geht die Idee auf eine Initiative von Kongresspräsident Daniel Abugattas, der sich von dem Projekt ein besseres Verständnis der Parlamentsarbeit – zumindest in der Region Ica – verspricht. Vor der Sitzung selbst sollen sich die Abgeordneten in allen größeren Ortschaften der Region über aktuelle Probleme informieren. Für Abugattas eine Möglichkeit, „den Menschen den Kongress näher zu bringen“ und „Gesetze [zu] verabschieden, die mit der Wirklichkeit in Ica zu tun haben“. Präsident Humala, der in den vergangenen Wochen ebenfalls vor allem außerhalb der Hauptstadt Lima unterwegs war, steht offenbar hinter Abugattas‘ Idee.
Allerdings hat der Kongresspräsident auch zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen, die in der „dezentralen Parlamentssitzung“ lediglich Geldverschwendung sehen. So erklärte Carlos Bruce, derzeit parteiloser Kongressabgeordneter, die Sitzung sei „nutzlos und demagogisch“ und koste unnötig viel Geld. Vielmehr sei es sinnvoll, wenn statt dessen das Kongresspräsidium mit den Ausschussvorsitzenden nach Ica reisen würden. Auch der APRA-Abgeordnete Mauricio Mulder kritisierte, die Reise des Parlaments entspräche nicht dessen regulärer Verfahrensweise. Die Kongressabgeordneten könnte nicht die Repräsentation übernehmen, die eigentlich den Abgeordneten der Region Ica obliege, so Mulder. Deshalb werde er nicht daran teilnehmen.
Neben den bis zu 130 Abgeordneten werden auch zahlreiche Berater und Verwaltungsmitarbeiter des Parlaments nach Ica gebracht. Zunächst war der Personentransport über den Luftweg geplant, wegen der hohen Kosten werden die Abgeordneten nun aber doch den Landweg nehmen.
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