In Zukunft wird in den Tälern der Flüsse Apurímac und Éne (VRAE) allein das Militär gegen die verbliebenen Einheiten der Terrororganisation Sendero Luminoso (dt. leuchtender Pfad) und die Drogenproduktion vorgehen. Das bestätigte heute Verteidigungsminister Daniel Mora. „Wir haben nun die Kontrolle über das gesamte Territorium des VRAE“, so Mora gegenüber der Agentur ANDINA. Zudem betonte der Verteidigungsminister, die Entscheidung gehe zurück auf Vorgaben von Präsident Ollanta Humala und sei bereits vor einigen Wochen getroffen worden. Zudem wurden für die Arbeit im VRAE die Nachrichtendienste von Polizei, Innenministerium und Militär zusammengelegt. Ziel der Zusammenlegung ist es, die als „Artemio“ und „Alipio“ bekannten Terrorführer aufzuspüren, die im Huallaga-Tal oder im VRAE vermutet werden.
Mit der Militär-Orientierung der VRAE-Politik muss nun sogar die Nationalpolizei alle Einsätze vorab mit dem zuständigen Militärkomando absprechen. Das trifft bei einigen Beobachtern auf Kritik. So fordern die Kongressabgeordneten Heriberto Benítez (Solidaridad Nacional) und Yonhy Lescano (Alianza Parlamentaria), die Polizeiarbeit im VRAE dürfe nicht eingeschränkt werden. Auch Luis Thais, Vertreter der Partei „Perú Posible“ kritisierte die einseitige Militärorientierung und forderte einen breiteren Ansatz. Insbesondere der Drogenhandel sei ein Problem, das verschiedene Bereiche betreffe und dessen Behandlung nicht auf Repression reduziert werden dürfe, deshalb sei es wichtig, so Thais, die Antidrogenbehörde DEVIDA mit mehr Mitteln auszustatten.