Wie das Gift in das Schulmittagessen kam, ist noch ungeklärt.
In dem nordperuanischen Dorf Redondo (Distrikt Cachachi / Provinz Cajabamba / Region Cajamarca) sind vorgestern nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Grundschule fünf Kinder an einer Vergiftung gestorben. Insgesamt rund 89 Schülerinnen und Schülern, sowie mehreren Erwachsenen musste der Magen ausgepumpt werden. 50 Personen können das Krankenhaus bislang noch nicht verlassen. Die Polizei konnte inzwischen Rückstände des Gifts in einigen Töpfen nachweisen, nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei vermutlich um Rattengift. Wie das Gift in die Töpfe gelangen konnte, ist weiterhin unklar. Dante Mendoza, Exekutivdirektor der für die Schulmahlzeiten zuständigen Behörde Pronaa, erklärte gegenüber lamula.pe, die Lebensmittel selbst seien in gutem Zustand gewesen. Mendoza sprach den Verdacht aus, die Lebensmittel könnten in einem Behälter gelagert worden sein, der normalerweise in der Landwirtschaft für Agrar-Chemie genutzt werde. Die Mahlzeit bestand aus Reis, Erbsen, Dosenfisch in Tomatensoße, sowie einem nicht nährer spezifizierten Milchprodukt.
Während viele der überlebenden Kinder noch immer in den Krankenstationen und -häusern von Cajabamba, Baños del Inca und Cajamarca liegen, hat die Staatsanwaltschaft das Gelände um die Schule abgeriegelt, um nach weiteren Spuren zu suchen. Der Fall wird wohl auch politische Folgen nach sich ziehen. Die Gesundheitskommission des peruanischen Parlaments forderte Gesundheitsminister Alberto Tejada, sowie die für Pronaa zuständige Frauen- und Sozialentwicklungsministerin (Mimdes) Aída García Naranjo auf, der Sache auf den Grund zu gehen.
Pronaa und MIMDES haben inzwischen „rückhaltlose Aufklärung“ angekündigt, sowie den Betroffenen und ihren Angehörigen ihr Beileid ausgesprochen.
Redondo hat 257 Einwohner. Betroffen war die Grundschule Institución Educativa N° 82311.